Geht's auch ein wenig leiser?
Musikalisches Eremitentum in der Hauptstadt
Seit zwei Wochen habe ich nur das Album "Viaticum" des Esbjörn Svensson Trios im Kopf. 2004 live in Stockholm eingespielt repräsentiert dieses Werk einer magischen Stille für mich all das, was mir im chinesischen Alltag fehlt. Das ist meine Schuld, nicht Chinas. Aber anstrengend ist es schon. Vor allem macht es einsam. Muss es auch. Dieses Album lässt sich nicht zu zweit genießen. Es schreit nach Schneelandschaften, langen Spaziergängen, Stoppelfeldern im Herbst oder einer Sommernacht im Freien verbracht. Vor allem, es ist handgemacht.
In der Haupstadt fehlt all das und ich mache ihr darüber keinen Vorwurf. Das (Über)Leben in Beijing braucht andere Qualitäten als jene, die zur Rezeption dieses Wunders einer schwedischen Jazzplatte vonnöten sind. Wer hier nicht brüllt, geht unter. Man hört ihn in der Kakophonie des Alltags einfach nicht. Wer hier nicht rafft, bleibt arm. Geschenke gibt's nur gegen ein Abo auf Lebenszeit. Musik wird vom Computer produziert, die Karaoke-Version gibt's zum halben Preis dazu.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: das Reich der Mitte ist voller magischer Räume, ich denke an Chinas heilige Berge, an den Taishan, Huangshan, Emeishan, an die innermongolischen Grassebenen, an Tibet, Qinghai oder den Lu-Xun-Park in Shanghai.
Beijing hingegen ...
Um den Tag positiv zu beginnen: ich suche weiter - mit e.s.t. im Kopf.
(Die Aufnahme mit Flugsaurier entstand vor dem schönen, aber sinnentleerten Glockenturm Zhonglou im Zentrum der Stadt)
Seit zwei Wochen habe ich nur das Album "Viaticum" des Esbjörn Svensson Trios im Kopf. 2004 live in Stockholm eingespielt repräsentiert dieses Werk einer magischen Stille für mich all das, was mir im chinesischen Alltag fehlt. Das ist meine Schuld, nicht Chinas. Aber anstrengend ist es schon. Vor allem macht es einsam. Muss es auch. Dieses Album lässt sich nicht zu zweit genießen. Es schreit nach Schneelandschaften, langen Spaziergängen, Stoppelfeldern im Herbst oder einer Sommernacht im Freien verbracht. Vor allem, es ist handgemacht.
In der Haupstadt fehlt all das und ich mache ihr darüber keinen Vorwurf. Das (Über)Leben in Beijing braucht andere Qualitäten als jene, die zur Rezeption dieses Wunders einer schwedischen Jazzplatte vonnöten sind. Wer hier nicht brüllt, geht unter. Man hört ihn in der Kakophonie des Alltags einfach nicht. Wer hier nicht rafft, bleibt arm. Geschenke gibt's nur gegen ein Abo auf Lebenszeit. Musik wird vom Computer produziert, die Karaoke-Version gibt's zum halben Preis dazu.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: das Reich der Mitte ist voller magischer Räume, ich denke an Chinas heilige Berge, an den Taishan, Huangshan, Emeishan, an die innermongolischen Grassebenen, an Tibet, Qinghai oder den Lu-Xun-Park in Shanghai.
Beijing hingegen ...
Um den Tag positiv zu beginnen: ich suche weiter - mit e.s.t. im Kopf.
(Die Aufnahme mit Flugsaurier entstand vor dem schönen, aber sinnentleerten Glockenturm Zhonglou im Zentrum der Stadt)